Am Montag stieg der EUR/USD in Richtung des 100,0%-Fibonacci-Niveaus bei 1,0533, bevor er zugunsten des US-Dollars umkehrte und zum 76,4%igen Korrekturlevel bei 1,0458 zurückkehrte. Ein Wiederanstieg von diesem Niveau könnte ein Zeichen für eine Wende zugunsten des Euro sein und einen weiteren Versuch signalisieren, in Richtung 1,0533 zu steigen. Umgekehrt könnte ein Bruch unter 1,0458 den Abwärtsdrang weiter verstärken und das Niveau von 1,0435 und 1,0411 in den Fokus rücken.

Die Wellenstruktur auf dem Stundenchart ist unklar, aber die jüngsten Muster deuten auf einen Aufwärtstrend hin. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das vorherige Tief nicht durchbrochen, während die neueste Aufwärtswelle das vorherige Hoch überschritt. Dies deutet entweder auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends oder eine komplexe horizontale Bewegung hin, die im Vier-Stunden-Chart deutlicher zu erkennen ist.
Am Montag war der fundamentale Hintergrund trotz einiger Veröffentlichungen in der Eurozone schwach. Der Markt konzentrierte sich vor allem auf die deutschen Wahlen. Anfangs trieben die Bullen das Paar aufgrund von Erwartungen politischer Stabilität nach oben, aber in der zweiten Tageshälfte ließ ihr Schwung nach, als Händler erkannten, dass sich die wirtschaftlichen Grundlagen in Deutschland nicht verändert hatten.
Heute bestätigten Daten, dass das BIP Deutschlands im Quartalsvergleich und im Jahresvergleich um 0,2 % geschrumpft ist, was die Bedenken hinsichtlich wirtschaftlicher Stagnation verstärkte. Zusätzlich lag der Ifo-Geschäftsklimaindex Deutschlands mit 85,2 leicht unter den Erwartungen. Ohne starke Unterstützung für Euro-Bullen könnte sich eine bärische Welle bilden, da die Fundamentaldaten weiterhin den US-Dollar begünstigen. Die vorsichtige Haltung der EZB begrenzt weiterhin das Aufwärtspotenzial des Euro. Da es heute an wichtigen Nachrichten mangelt, könnte die Marktaktivität verhalten bleiben.

Auf dem 4-Stunden-Chart hat das Paar auf das 127,2% Korrekturlevel bei 1,0436 zurückgesetzt und sich darüber konsolidiert. Allerdings war die gesamte Preisbewegung im Jahr 2025 überwiegend horizontal, was auf einen seitwärts gerichteten Markt hinweist. Der aufsteigende Trendkanal scheint nur nominell zu sein, da der Preis diesem nicht strikt folgt. Derzeit sind bei keinem technischen Indikator aufkommende Divergenzen zu beobachten.
Commitments of Traders (COT) Report

Während der letzten Berichtswoche eröffneten institutionelle Händler 4.726 neue Long-Positionen, schlossen jedoch 8.279 Short-Positionen. Die Gruppe der "Nicht-Kommerziellen" bleibt mit 170.000 Long-Positionen im Vergleich zu 221.000 Short-Positionen bärisch.
Seit 21 Wochen in Folge reduzieren institutionelle Akteure ihre Euro-Exponierung, was einen bärischen Trend bestätigt. Gelegentlich erlangen die Bullen vorübergehende Dominanz, aber dies sind eher Ausnahmen als eine Veränderung der Marktstimmung. Der Haupttreiber hinter der Schwäche des Dollars – die Erwartungen von Fed-Zinssenkungen – ist bereits eingepreist, sodass es kaum Gründe für weiteren USD-Verkauf gibt. Während aktuelle makroökonomische Daten sowohl aus den USA als auch aus der Eurozone kurzfristigen Auftrieb geben, ist es zu früh, um das Ende des bärischen Trends auszurufen.
Wirtschaftskalender (25. Februar 2025)
- Eurozone – Deutschland BIP Q4 (07:00 UTC)
- USA – Verbrauchervertrauensindex (15:00 UTC)
Der heutige Kalender enthält zwei weniger bedeutsame Veröffentlichungen. Der deutsche BIP-Bericht ist eine endgültige Schätzung, was bedeutet, dass seine Marktauswirkungen begrenzt sein sollten, da Händler bereits frühere Projektionen berücksichtigt haben. Auch der Verbrauchervertrauensindex aus den USA dürfte nur einen geringen Einfluss auf die Marktstimmung haben.
Handelsplan für EUR/USD
Verkaufsmöglichkeiten ergeben sich aus einer Ablehnung bei 1,0533, mit dem Ziel 1,0458. Kaufmöglichkeiten könnten sich aus einer Erholung bei 1,0458 ergeben, mit einem Ziel bei 1,0533. Weitere Verkäufe sind möglich, wenn der EUR/USD auf dem Stundenchart unter 1,0458 schließt, was den Weg für 1,0435 und 1,0411 ebnet.
Fibonacci-Retracement-Ebenen sind vom Stundenchart aus 1,0533 auf 1,0213 und vom Vier-Stunden-Chart aus 1,0603 auf 1,1214 gezogen.