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FX.co ★ Der Markt setzt alles auf eine Karte

Der Markt setzt alles auf eine Karte

Der US-Präsident spielt hoch. Der S&P 500 verzeichnete seinen größten Rückgang des Jahres 2025 als Reaktion darauf, dass das Weiße Haus Zölle gegen Mexiko und Kanada verhängte. Lange Zeit beklagten sich Investoren, dass der Markt zu selbstsicher sei. Sie glaubten, dass Donald Trumps Zolldrohungen lediglich ein Verhandlungstaktik seien und dass er es nie auf die Spitze treiben würde, da er nicht den Aktienindex sinken lassen wolle. Der März brachte eine Abrechnung für dieses Übermaß an Selbstsicherheit.

Der S&P 500 schwankte an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen zwischen täglichen Verlusten und Gewinnen von mindestens 1,5%, was seit März 2020 nicht mehr vorgekommen ist. Der Anstieg am 2. März schien die perfekte Gelegenheit zu bestätigen, den Rückgang zu nutzen, zumal Mexiko zustimmte, Reziprozitätszölle auf chinesische Importe zu erheben, und ein Beamter des Weißen Hauses andeutete, dass der Zollsatz von 25% gesenkt werden könnte.

Doch Goldman Sachs warnt davor, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um den S&P 500-Rückgang zu nutzen. Die US-Wirtschaft zeigt Anzeichen der Abkühlung, und um eine Aufwärtstrend im breiten Aktienindex wiederherzustellen, bedarf es etwas völlig anderem. Die Rückkehr des amerikanischen Exzeptionalismus und die sogenannte „Goldlöckchen-Wirtschaft“ fehlt auf dem Markt. Folglich übertreffen Staatsanleihen die Aktien.

Performance von Aktien- und Anleiherenditen

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Ein grundlegender Wandel vollzieht sich im sogenannten "Trump Trade". Im vierten Quartal 2024 führten die Erwartungen, dass Zölle die Inflation ankurbeln und die Fed zwingen würden, den Leitzins über einen längeren Zeitraum hoch zu halten, zu einem Abverkauf von Anleihen und steigenden Renditen. Gleichzeitig stiegen die Aktienkurse in der Hoffnung auf fiskalische Anreize und Deregulierung.

Anfang des Frühlings befürchten Investoren nun mehr die Stagflation und eine harte Landung der US-Wirtschaft als die Inflation. Dies beschleunigt Kapitalabflüsse aus aktienfokussierten Fonds. Die Bewegung des Geldes verlagert sich nicht nur in Anleihen, sondern auch in andere Märkte.

Kapitalflüsse in aktienorientierte ETFs

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Einer der Hauptnutznießer dieses Wandels ist Europa. Zunächst profitierten die europäischen Aktienindizes davon, dass Donald Trump sich dafür entschied, Zölle auf Kanada, Mexiko und China zu erheben und nicht auf die EU. Zu Beginn des März wurden die Gewinne zusätzlich durch die Aussetzung der US-Militärhilfe an die Ukraine angekurbelt. Dies zwingt die Europäische Union dazu, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, was theoretisch die Industrieproduktion ankurbeln und das BIP-Wachstum beschleunigen sollte.

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Der Wettbewerb von chinesischen Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz entzieht dem S&P 500 zudem seinen zentralen Wachstumstreiber—die amerikanische Besonderheit. Die US-Aktienindizes verlieren nun nicht nur gegenüber Staatsanleihen, sondern auch gegenüber europäischen Aktien.

Technische Analyse

Im Tageschart folgt der S&P 500 weiterhin dem Broadening Wedge Muster. Der Rückprall vom Widerstand bei 5955 bot eine weitere Gelegenheit, die Short-Positionen, die ab 6083 gebildet wurden, auszubauen. Die ersten der zuvor festgelegten Ziele bei 5830 und 5750 wurden erreicht. Das zweite Ziel steht jetzt im Fokus.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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