logo

FX.co ★ Öl und Gas: Handelskriege und Dominoeffekt

Öl und Gas: Handelskriege und Dominoeffekt

Öl und Gas: Handelskriege und Dominoeffekt

Der Öl- und Gasmarkt befindet sich im Zentrum eines neuen Handelskriegs, in dem wirtschaftliche Interessen und politische Ambitionen frontal aufeinandertreffen. Technische Niveaus brechen unter dem Gewicht der Schlagzeilen zusammen, und die Reaktionen aus China und Europa könnten den Ton für die kommenden Wochen angeben.

Ohne klare Signale einer Entspannung wird der Preisdruck wahrscheinlich anhalten. Der Markt benötigt mehr als nur Zahlen. Es braucht eine neue Richtung in der politischen Entscheidungsfindung, die derzeit Mangelware ist.

Der Preis für Brent-Rohöl fällt stark, er sinkt innerhalb einer einzigen Sitzung um mehr als 3,5 % und zeigt den stärksten Rückgang seit März 2023. Allein letzte Woche stürzten die Preise um 9,2 % ab und erreichten das niedrigste Niveau seit April 2021.

Der Ausverkauf rührt vom mangelnden Fortschritt bei der Aufhebung der US-Beschränkungen und einem eskalierenden geökonomischen Konflikt zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt her.

Während die Vereinigten Staaten ihren protektionistischen Kurs beibehalten, hat China als Antwort darauf Zölle von 34 % auf eine Reihe amerikanischer Waren verhängt, was ein klares Zeichen für eine neue Phase der Handelseskalation ist.

Dies hat die Befürchtungen der Anleger vor einer globalen Rezession stark erhöht, in welcher Öl und Gas sowohl im Konsumausgabenbereich als auch in den industriellen Lieferketten stark verankert sind.

Europa seinerseits ist nicht untätig geblieben. Die Europäische Kommission wird heute ein Vergeltungszollpaket vorschlagen, das hauptsächlich US-amerikanische Konsumgüter ins Visier nimmt. Die Märkte beobachten jedoch genau, ob die Maßnahmen die Energieimporte beeinträchtigen oder neue Engpässe bei der Versorgung mit lebenswichtigen Ressourcen schaffen werden.

Derweil könnten Länder in Südostasien die durch gestörte Handelswege entstandenen Lücken füllen, neue Wettbewerbsdrucke auf dem Öl- und Gasmarkt schaffen und so zur Preisvolatilität beitragen.

Japan ist laut Bloomberg angeblich bemüht, den Schlag abzumildern, indem es ein bilaterales Abkommen mit Präsident Trump aushandelt, was eine weitere Unsicherheitsebene zur globalen Aussicht hinzufügt.

Diese Unsicherheit wird durch bevorstehende Schlüsselereignisse weiter verstärkt: den kommenden EIA-Bericht zu US-Rohölbeständen, Prognosen für den Ölmarkt und Inflationsdaten aus den USA und China.

Diese Zahlen könnten entweder den Ausverkauf beschleunigen oder vorübergehend Erleichterung bieten, je nach den Ergebnissen.

Technischer Ausblick: Brent steht unter Druck

Brent-Rohöl hat eine entscheidende Unterstützungszone bei $64,50–65,00 durchbrochen und steuert nun auf das nächste kritische Niveau bei $60,80 zu. Auf dem Tageschart erfolgte der Ausbruch bei erhöhtem Volumen, was die Stärke des Abwärtsmomentums bestätigt.

Öl und Gas: Handelskriege und Dominoeffekt

Wenn sich die geopolitischen Spannungen nicht verschärfen, könnte Brent in den kommenden Wochen in einem Bereich von 60–65 US-Dollar pro Barrel gehandelt werden. Unter 60 US-Dollar befindet sich eine historisch aktive Käuferzone, jedoch ist ohne fundamentale Katalysatoren jede Erholung wahrscheinlich nur von kurzer Dauer.

Erdgas: anhaltender Abwärtsdruck

Erdgas-Futures (NYMEX) bleiben im negativen Bereich. Nachdem sie kurz das Niveau von 3,70 US-Dollar erreicht hatten, zogen sich die Preise wieder zu den lokalen Hochs zurück. Eine wichtige aufsteigende Unterstützungslinie wurde jedoch durchbrochen, was auf ein nachlassendes Aufwärtsmomentum hindeutet.

Das nächste kritische Niveau ist 3,40 US-Dollar, das mit dem 200-Tage-Durchschnitt übereinstimmt. Ein Durchbruch unter diesen Punkt könnte den Weg zu 3,20 US-Dollar eröffnen, was angesichts industrieller Unsicherheiten und einer nachlassenden globalen Nachfrage zu einem neuen Gleichgewichtspunkt werden könnte.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
Go to the articles list Go to this author's articles Open trading account