Gestern waren die ZEW-Konjunkturerwartungen der Eurozone für April enttäuschend. Der Index stürzte von 39,8 im März auf -18,5 ab und lag damit weit unter der Prognose von 13,2. Wir glauben, dass die europäische Geschäftswelt die Konsequenzen des Handelskrieges realistischer einschätzt, als es die Medien suggerieren, und auch dem „außerbudgetären“ Plan zur Steigerung der Rüstungsproduktion skeptisch gegenübersteht. Wir haben zuvor festgestellt, dass die USA wahrscheinlich der Hauptnutznießer des Handelskrieges sein werden. Daher sehen wir den gesamten Anstieg des Euro im April als spekulativ an und erwarten einen Rückgang, sobald der richtige Auslöser erscheint.

Der erste solcher Katalysatoren könnte das morgige geldpolitische Treffen der Europäischen Zentralbank sein. Wir erwarten eine entschiedenere Haltung der Zentralbank zur Unterstützung der Wirtschaft und zur Reaktion auf die nachlassende Inflation. Die heutige Prognose für den Verbraucherpreisindex im März liegt bei 2,2 % im Jahresvergleich gegenüber 2,3 % im Februar. Der Kernverbraucherpreisindex wird voraussichtlich von 2,6 % im Jahresvergleich auf 2,4 % im Jahresvergleich sinken.
Der ideale Umkehrpunkt für den Euro ist das Ziel von 1,1535. Sollte die Volatilität am Tag der EZB-Sitzung zunehmen, könnte dieses Niveau erreicht werden, wodurch möglicherweise eine bärische Divergenz im Tageschart entsteht. Gibt es keinen Anstieg der Preise, würde eine Bewegung unter die Unterstützungszone bei 1,1110/50 auf eine Umkehr hinweisen.

Der Preis erholt sich vom Unterstützungsniveau bei 1.1276 im Vier-Stunden-Chart. Der Marlin-Oszillator bricht in den positiven Trendbereich ein, was darauf hindeutet, dass der Aufwärtstrend weiterhin intakt ist.
Auch in diesem Zeitrahmen hat sich die Kijun-Linie (MACD) in die Unterstützungszone von 1.1110/50 bewegt, was ihre Bedeutung als potenzieller Bereich für eine mittelfristige Umkehr verstärkt.