
Wall Street in Spannung: Vorsicht dominiert den Markt angesichts anhaltender Zollinstabilität.
Der US-Aktienmarkt schloss am Dienstag mit leichten Verlusten, da die Unsicherheit über Handelszölle weiterhin auf der Stimmung der Anleger lastete. Konsumgüter- und Gesundheitsaktien waren besonders betroffen, obwohl starke Quartalsberichte von großen Banken das Gesamtbild etwas aufhellten.
Banken überraschen, warnen aber vor Risiken Die Aktien von Bank of America und Citigroup stiegen, nachdem beide Banken Quartalsgewinne veröffentlichen konnten, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Trotz der ermutigenden Zahlen äußerten führende Bankmanager jedoch ernsthafte Bedenken, dass die Konsumausgaben in den USA gefährdet sein könnten, sollte die durch die Politik von Präsident Donald Trump ausgelöste Handelsspannung weiter eskalieren.
China reagiert: Boeing gerät unter Druck Ein Hauptfaktor für den Rückgang des Dow Jones war ein Rückgang der Boeing-Aktien um 2,4 %. Der Rückgang folgte einem Bloomberg-Bericht, dem zufolge die chinesischen Behörden nationale Fluggesellschaften angewiesen hatten, neue Lieferungen von Boeing auszusetzen. Dieser Schritt wird als direkte Reaktion auf die Entscheidung Washingtons gesehen, Zölle von 145 % auf bestimmte Kategorien chinesischer Exporte zu erheben.
J&J enttäuscht: Verkauf von Medizingeräten verfehlt Ziele Die Aktien von Johnson & Johnson fielen um 0,5 %, da Investoren von der schwachen Leistung im Bereich Medizingeräte enttäuscht waren, die hinter den Markterwartungen zurückblieb. Dies geschah, obwohl der Gesamtumsatz und der Gewinn des Unternehmens die Wall-Street-Prognosen für das erste Quartal übertrafen.
Autosektor abgehängt: Analysten senken Ausblicke Barclays dämpfte am Dienstag die Begeisterung für den US-Autosektor, indem es seine Bewertung für die Branche herabstufte. Analysten glauben, dass neue Zollmaßnahmen der Trump-Administration die Rentabilität von Automobilherstellern negativ beeinflussen könnten. Die Anleger reagierten schnell: Ford-Aktien fielen um 2,7 %, während General Motors um 1,3 % nachgab. Der S&P Consumer Discretionary Sub-Index verlor 0,8 %, was die allgemein vorsichtige Stimmung am Markt widerspiegelte.
Moderate Verluste bei wichtigen Indizes Alle drei großen US-Indizes schlossen den Tag im Minus. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 155,83 Punkte (-0,38 %) auf 40.368,96. Der S&P 500 verlor 9,34 Punkte (-0,17 %) auf 5.396,63, während der Nasdaq Composite um 8,32 Punkte (-0,05 %) auf 16.823,17 abrutschte.
Pharma unter Druck: Merck verliert Gesundheitsaktien blieben von dem allgemeinen Verkaufsdruck am Markt nicht verschont. Die Aktien von Merck fielen um 1 %, obwohl es keine spezifisch negativen Nachrichten vom Unternehmen gab. Es scheint, dass Anleger zunehmend makroökonomische Risiken durch Handelsmaßnahmen des Weißen Hauses einpreisen.
Bank of America bringt Erleichterung Inmitten der Marktturbulenzen stach der Quartalsbericht von Bank of America als Lichtblick heraus. Die Bank übertraf die Gewinnerwartungen für das erste Quartal, angetrieben durch ein Wachstum im Zinsüberschuss. Die Aktien stiegen um 3,6 % und gehörten damit zu den besten Performern des Tages.
S&P 500 kämpft noch immer um frühere Höchststände Der S&P 500 kann seine früheren Höchststände nicht wieder erreichen. Seit seinem Rekordschluss am 19. Februar ist der Index um 12,2 % gefallen. Seit Jahresbeginn ist er um etwa 8 % gesunken, was die anhaltende Volatilität und die zunehmenden Bedenken über die Stabilität der globalen Wirtschaft widerspiegelt.
US-Chips unter Beobachtung: Tech-Sektor unter Druck Die US-Regierung hat die Exportkontrollen für Mikrochips verschärft, die für die KI-Entwicklung entscheidend sind. Die neuen Regeln betreffen Lieferungen großer Technologiekonzerne wie Nvidia, AMD und H20 nach China, einschließlich von Nvidias Flaggschiffmodell MI308. Nach der Ankündigung warnte Nvidia, dass die Maßnahmen das Unternehmen 5,5 Milliarden Dollar kosten könnten, was seine Aktien nachbörslich um 6 % sinken ließ.
Trump macht weiter: kritische Minerale im Fadenkreuz Präsident Donald Trump verfolgt weiter seine aggressive Handelsstrategie und nimmt nun den Sektor der kritischen Mineralien ins Visier. Er hat eine Untersuchung angeordnet, die zu neuen Zöllen auf Importe strategisch wichtiger Mineralien führen könnte, von denen viele stark aus China bezogen werden.
Ein Hoffnungsschimmer? Chinas BIP übertrifft Erwartungen Trotz steigender Spannungen zeigte sich die chinesische Wirtschaft widerstandsfähig. Das BIP des Landes wuchs im ersten Quartal um 5,4 % und übertraf die Prognosen der Analysten. Die Märkte notieren jedoch, dass diese Zahlen vor den US-Zöllen liegen, was darauf hindeutet, dass ein Abschwung noch bevorstehen könnte.
Asien rutscht ab: Tech-Aktien schwer getroffen Der MSCI Asia-Pacific Index (ex-Japan) beendete seine viertägige Gewinnserie mit einem Rückgang von 1,3 %. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 2,3 %, hauptsächlich aufgrund von Verkäufen in Tech-Aktien nach den neuen US-Exportbeschränkungen.
Wall Street spürt den Druck: Nasdaq-Futures sinken Die US-Märkte bleiben unter Druck. Die Nasdaq-Futures fielen um 1,3 %, was den Pessimismus der Anleger über zukünftige Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China widerspiegelt. Risiken im Technologiesektor und globale Unsicherheiten überwiegen einmal mehr die Hoffnungen auf Stabilisierung.
Europa bereitet sich auf Börsenrückgang vor Die Unruhe hat auch auf Europa übergegriffen. Die Vorbörsenindikatoren des EUROSTOXX 50 deuten auf einen möglichen Rückgang von 0,7 % zur Eröffnung hin. Es scheint, dass der Kontinent nicht von den Konsequenzen der globalen geoökonomischen Spannungen verschont bleiben wird.
Gold steigt: Investoren flüchten in sichere Häfen Mit zunehmender Unsicherheit stiegen die Goldpreise um 1,3 % und erreichten ein neues Allzeithoch von 3.275 Dollar pro Unze. Der Markt preist eindeutig eine verlängerte Phase der Volatilität ein und sucht traditionelle sichere Anlagen.
Britische Inflation: Handlungsspielraum Heute werden Händler die britischen Inflationsdaten genau beobachten. Die Projektionen gehen von einem Rückgang der Gesamtinflationsrate auf 2,7 % (von 2,8 %) aus, während die Kerninflation voraussichtlich von 3,5 % auf 3,4 % zurückgehen soll. Diese Zahlen könnten der Bank of England den Weg ebnen für weitere geldpolitische Lockerungen, mit einer 80 %igen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Mai.
Kanada in Wartehaltung Zur globalen Spannung trägt das bevorstehende Treffen der Bank of Canada bei. Hier ist die Anlegerstimmung vorsichtiger, mit nur einer 40%igen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung. Der Grund: Politische Unsicherheit, mit landesweiten Wahlen, die für Ende des Monats angesetzt sind, was die Zentralbank davon abhält, in naher Zukunft entschlossen zu handeln.
Alle Augen auf Powell: Märkte halten die Luft an Später heute wird der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, sprechen. Die Märkte erwarten gespannt Hinweise auf den zukünftigen Kurs der Fed-Politik. Die entscheidende Frage: Wird er den unerwartet weichen Ton wiederholen, den Fed-Gouverneur Christopher Waller zuvor andeutete? Sollte Powell eine solche Haltung bestätigen, könnte dies ein starkes Signal für Anleger sein, auf bevorstehende Zinssenkungen zu setzen, und möglicherweise den Weg für kurzfristige geldpolitische Lockerungen ebnen.