FX.co ★ Der Dollar erlangt seinen Schwung zurück

Wie der CFTC-Bericht zeigte, sind die Investoren weiterhin wenig beeindruckt davon, dass die USA und China es geschafft haben, die Handelsstreitigkeiten zu reduzieren und eine Verhandlungspause einzulegen – die kombinierte Short-Position im USD gegenüber wichtigen Währungen reduzierte sich nur um 0,7 Milliarden, was die Gesamtsumme auf -16,7 Milliarden US-Dollar brachte.

Der S&P 500 Index erholte sich beeindruckend nach einem der dramatischsten Ausverkäufe in der Geschichte und kehrte auf das Niveau zurück, das er vor Beginn der Zollkriege innehatte. Dennoch bleiben Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Rally bestehen.

Es ist erwähnenswert, dass nicht nur der US-Markt erholte — Kanada erreichte ein Allzeithoch, während China, Südkorea, Australien und mehrere europäische Länder ebenfalls Rekordhöhen verzeichneten. Der Haupttreiber war natürlich der Rückgang der globalen Risiken, die hätten steigen können, wenn Trumps Team seine Interpretation von Fairness aggressiver durchgesetzt hätte.

Der Consumer Sentiment Index der University of Michigan fiel im Mai stark von 52,2 auf 50,8 — fast auf ein historisches Tief — und sinkt nun schneller als während des Höhepunkts der COVID-Krise. Unterdessen sind die Inflationserwartungen gestiegen: Der 1-Jahres-Ausblick sprang auf 7,3%, der höchste Wert seit 1981 (während der Energiekrise), und der 5-Jahres-Ausblick stieg von 4,4% auf 4,6%. Anders gesagt, Verbraucher sehen das Inflationsbild ganz anders, obwohl scheinbar klare Anzeichen für Disinflation vorliegen.

Ein Bericht über einen Haushaltsüberschuss von 258,4 Milliarden Dollar — der zweitgrößte in der Geschichte — unterstützte die Stärke des Dollars. Die Beweise für eine nachlassende Inflation bleiben jedoch zumindest vorerst unüberzeugend. Die Inflationserwartungen sowohl von Unternehmen als auch von Verbrauchern steigen und nicht fallen, was den offiziellen Daten widerspricht.

Der US-Dollar scheint stärker zu sein als vor einer Woche und wird voraussichtlich kurzfristig weiter stärken gegenüber den meisten Konkurrenten. Diese Stärkung ist jedoch größtenteils präventiver Natur, da das Ergebnis des Deals mit China unsicher bleibt und es nicht einmal klar ist, ob es überhaupt einen Deal geben wird.

Wir sehen keine starken Gründe für ein neues Allzeithoch oder ein anhaltendes Wachstum des S&P 500 Index.

Nach der Konsolidierung über dem Niveau von 5780 war ein weiterer Anstieg gerechtfertigt, aber die Anzeichen einer drohenden Rezession in der US-Wirtschaft sind zu offensichtlich, um sie zu ignorieren. Wir erwarten eine Umkehr nach unten in Richtung 5500. Ein weniger wahrscheinliches Szenario ist ein Anstieg auf 6150, gefolgt von einer späteren Umkehr.