
Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart für EUR/USD hat sich in eine Aufwärtsstruktur verwandelt und bleibt in dieser Form bestehen. Es ist offensichtlich, dass dieser Wandel ausschließlich aufgrund der neuen US-Handelspolitik erfolgt ist. Vor dem 28. Februar, als der US-Dollar seinen starken Rückgang begann, war das Wellenmuster ein überzeugender Abwärtstrend, der sich zu einer Korrekturwelle 2 entwickelte. Doch die wöchentlichen Ankündigungen von Donald Trump über verschiedene Zölle haben ihren Tribut gefordert. Die Nachfrage nach dem US-Dollar ist eingebrochen, und nun hat der gesamte Trendabschnitt, beginnend ab dem 13. Januar, die Form eines bullischen Impulses angenommen.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Welle 2 innerhalb von 3 vermutlich abgeschlossen. Wenn diese Annahme korrekt ist, könnten die Preiserhöhungen in den kommenden Wochen und Monaten anhalten. Die US-Währung wird jedoch unter Druck bleiben, solange Donald Trump seine angenommene Handelspolitik nicht vollständig umkehrt. Die Chancen, dass dies passiert, sind äußerst gering, aber der Dollar wird auch nicht ewig fallen. Derzeit gibt es keinen soliden Grund, mit einem starken Wachstum des Greenbacks zu rechnen.
Am Donnerstag stieg der EUR/USD-Kurs um 100 Basispunkte aufgrund explosiver Neuigkeiten. Über Nacht hat das US-Gericht für internationalen Handel die meisten der von Trump auf Länder weltweit verhängten Zölle für unrechtmäßig erklärt. Die Entscheidung des Gerichts war einfach, klar und eindeutig: Trotz des von Trump unter fragwürdigen Vorwänden erklärten Ausnahmezustands hat der US-Präsident nicht die Befugnis, ohne Zustimmung des Kongresses derart weitreichende Entscheidungen zu treffen.
Das Hauptproblem mit den Zöllen war, dass Trump sie einseitig (und mehrfach modifiziert) verhängte und sich auf Notstandsbefugnisse berief. Das Gericht überprüfte jedoch das Gesetz über Notstandsbefugnisse und kam zu dem Schluss, dass es dem Präsidenten nicht das Recht gibt, Handelstarife eigenständig einzuführen.
Infolgedessen können alle Zölle — außer denen auf Stahl und Aluminium — vorerst als aufgehoben betrachtet werden. Es ist jedoch unklar, wie lange sie inaktiv bleiben werden. Der Beschluss des Gerichts muss zunächst in schriftlicher, offizieller Form an alle US-Zollstellen übermittelt werden. Die Grenzbeamten können nicht aufgrund der Gerichtsentscheidung handeln, ohne klare Anweisungen von der Bundesregierung. Daher bleibt trotz des Beschlusses unklar, ob und wann er durchgesetzt wird. Darüber hinaus hat Trump bereits Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts eingelegt, sodass die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen. Die Angelegenheit ist noch lange nicht abgeschlossen, und infolgedessen ist die Nachfrage nach dem US-Dollar erneut gesunken.
Schlussfolgerungen
Basierend auf der EUR/USD-Analyse entwickelt das Instrument weiterhin ein bullisches Segment des Trends. Kurzfristig wird die Wellenstruktur vollständig vom Nachrichtenfluss bestimmt, insbesondere von Entwicklungen im Zusammenhang mit den Entscheidungen Trumps und der US-Außenpolitik. Die Welle 3 des Aufwärtstrends läuft nun und ihre Ziele könnten sich bis in den Bereich von 1,25 erstrecken. Daher erwäge ich Kaufgelegenheiten mit Zielen über 1,1572, entsprechend dem 423,6% Fibonacci-Level.
Auf der größeren Wellenebene hat die Struktur ebenfalls einen bullischen Charakter angenommen. Eine langfristige Aufwärtswellensequenz steht vermutlich bevor. Neue Aussagen von Trump könnten jedoch erneut alles auf den Kopf stellen.
Wichtige Grundsätze meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Formationen sind schwerer zu handeln und führen oft zu strukturellen Änderungen.
- Wenn Sie sich der Marktsituation nicht sicher sind, ist es besser, nicht einzusteigen.
- Es gibt nie 100%ige Sicherheit in irgendeiner Richtung. Immer Schutzmaßnahmen wie Stop-Loss-Orders verwenden.
- Die Wellenanalyse kann und sollte mit anderen Analysemethoden und Handelsstrategien kombiniert werden.