Es ist kein Geheimnis, dass mehrere kritische Faktoren den jüngsten Anstieg der Goldpreise angetrieben haben. Die schrittweise Aufhebung dieser Bedingungen könnte zu einem signifikanten Preisrückgang führen.
Die Aufwärtsbewegung von Gold wurde durch ansteigende geopolitische Spannungen weltweit unterstützt, insbesondere im Nahen Osten und in Europa, angesichts der anhaltenden Krise in der Ukraine. Dies ging einher mit einem Wandel der US-amerikanischen Außen- und Handelspolitik, die darauf abzielt, die globale Dominanz durch Handels- und Zollkonflikte zu stärken, was die Attraktivität des Dollars als Reserve- und sicherer Hafen-Währung verringerte. Darüber hinaus machte die Rückkehr der Federal Reserve zu Zinssenkungen US-Staatsanleihen im Vergleich weniger attraktiv, was die Nachfrage nach nicht verzinslichen Vermögenswerten wie Gold erhöhte.
Kürzlich haben sich Anzeichen einer Stabilisierung gezeigt. Die Vereinigten Staaten haben es geschafft—zumindest vorerst—die Spannungen im Israel-Palästina-Konflikt abzubauen. Die Dialoge zwischen Präsident Donald Trump und Präsident Wladimir Putin wurden wieder aufgenommen. Diese Entwicklungen haben die breitere geopolitische Landschaft verschoben, die Nachfrage nach sicheren Häfen gedämpft und die Goldrallye gestoppt.
Die Märkte verstehen, dass das durch Angst und Unsicherheit getriebene Preiswachstum nicht auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben kann. Da sich die diplomatischen Beziehungen zu normalisieren beginnen, wird sich die Risikobereitschaft wahrscheinlich erholen, was dazu führt, dass Kapital in risikoreichere Anlagen zurückfließt. Dieser Übergang verringert die relative Attraktivität defensiver Anlagen wie Gold und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur oder Konsolidierung.
Obwohl die Preise in den letzten Monaten extreme Höhen erreicht haben, wächst die Möglichkeit eines Rückgangs oder einer Seitwärtsphase. Der genaue Zeitpunkt dieses Wandels bleibt jedoch ungewiss, und solange in geopolitischen Fragen Unklarheit besteht, könnte die verbleibende Aufwärtsdynamik bei Gold zeitweise zurückkehren.
Mit Blick auf die Marktlage wird eine ruhige Aktivität erwartet. Investoren warten auf die US-Verbraucher-Inflationsdaten, die später in der Woche veröffentlicht werden sollen und möglicherweise Klarheit über zukünftige Schritte der Federal Reserve bringen. Zudem liegt der Fokus auf den wieder aufgenommenen diplomatischen Verhandlungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten hinsichtlich der Ukraine-Krise. Marktteilnehmer dürften tendenziell vorsichtig bleiben und ihre Positionen innerhalb bereits etablierter Bereiche halten, bis sich diese Entwicklungen entfalten.


Prognose für den Tag
Beim Gold bleiben die Preise unter dem Widerstandsniveau von 4.273,60. Die anhaltende Entspannung der geopolitischen Spannungen könnte die Nachfrage nach Gold schwächen und die Preise auf das Unterstützungsniveau von 4.185,40 drücken. Das Niveau bei 4.237,17 könnte als technischer Einstiegspunkt für Short-Positionen dienen.
Silber wird unter seinem aktuellen Widerstand bei 50,40 gehandelt. Ein weiterer Rückgang könnte zu einer Korrektur in Richtung 48,45 führen, wobei 46,65 als ein lebensfähiges Niveau für den Beginn von Verkaufspositionen fungiert.