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FX.co ★ Ungünstiger Ausblick für das britische Pfund

Ungünstiger Ausblick für das britische Pfund

Die vergangene Woche brachte eine Fülle makroökonomischer Daten aus dem Vereinigten Königreich, die auf den ersten Blick einen erneuten Aufschwung des Pfunds unterstützen könnten. Der Arbeitsmarktbericht offenbarte einige Anzeichen von Schwäche, insbesondere ein langsameres Beschäftigungswachstum im Vergleich zum Vormonat. Allerdings ist die Tatsache, dass das Lohnwachstum hartnäckig hoch bleibt, ein starker inflationsfördernder Faktor. Die erhöhte Inflation signalisiert wiederum, dass die Bank of England sich nicht beeilen wird, die Zinssätze zu senken, was es den britischen Renditen ermöglicht, relativ attraktiv zu bleiben.

Die BIP-Zahlen für August entsprachen den Erwartungen, und die Industrieproduktion übertraf die Prognosen. Dennoch bleibt der Ausblick für das dritte Quartal vom National Institute of Economic and Social Research (NIESR) schwach, mit nur einem bescheidenen BIP-Wachstum von 0,3 %.

Ungünstiger Ausblick für das britische Pfund

Am Dienstag wird der Verbraucherpreisbericht für September im Vereinigten Königreich veröffentlicht. Im letzten Monat stellte das NIESR eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit fest, dass die Inflation in den nächsten 12 Monaten über 3 % bleiben würde. Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass die Kerninflation von 3,6 % auf 3,7 % im Jahresvergleich steigen wird und die Gesamtinflation von 3,8 % auf 4,0 %. In der Vergangenheit hätten solche Erwartungen allein ausgereicht, um das britische Pfund zu stärken, aber die breiteren Marktdynamiken haben sich verändert. Andere globale Faktoren deuten nun darauf hin, dass der US-Dollar vor einer erneuten Aufwertung steht und das Pfund wahrscheinlich entsprechend dem breiteren Risikosentiment abwerten wird.

Ein weiterer, oft unterschätzter, aber bedeutender Druckfaktor für das Pfund liegt im britischen Anleihemarkt. Während die Rendite von 10-jährigen Gilts bei etwa 4,5 % liegt, spiegelt ein Großteil dieser Rendite den "Term Premium" wider—den zusätzlichen Ertrag, den Anleger für das Halten langfristiger Schulden verlangen, der direkt mit fiskalischen Nachhaltigkeitsrisiken verknüpft ist. Mit einer britischen Staatsverschuldung von fast 100 % des BIP und Zinszahlungen von insgesamt etwa £90 Milliarden pro Jahr stehen die öffentlichen Finanzen unter deutlichem Druck. Bei den derzeitigen Inflationserwartungen müsste die Regierung laut NIESR zusätzlich 2 % des BIP finden, nur um das Verschuldungsniveau zu stabilisieren. Mit einem Haushaltsdefizit von etwa 5 % des BIP und schwachem Wirtschaftswachstum scheint dies fast unerreichbar zu sein, was die Risikoaufschläge weiter in die Höhe treibt.

Infolgedessen steht das Pfund unter erheblichem, wenn auch weniger offensichtlichem Druck, und die Nachfrage nach Sterling wird voraussichtlich nicht signifikant steigen, bis eine klare Wirtschaftsstrategie erkennbar wird. Diese Klarheit hängt von einer spürbaren Verbesserung der wirtschaftlichen Aktivitäten ab—etwas, das bei den aktuellen Zinssätzen unwahrscheinlich ist. Doch eine Senkung der Zinssätze kommt nicht in Frage, solange die Inflationserwartungen hoch bleiben.

Diese sich selbst verstärkende Dynamik schränkt ausländische Investitionszuflüsse stark ein, weshalb die Nachfrage nach dem Pfund, selbst bei höheren Zinssätzen, wahrscheinlich schwach bleiben wird.

Der faire Wert des GBP bewegt sich nun nach unten, weg von seinem langfristigen Durchschnitt.

Ungünstiger Ausblick für das britische Pfund

Letzte Woche haben wir die Marke von 1,3140 als wichtigen kurzfristigen Unterstützungsbereich identifiziert, und dieses Ziel bleibt weiterhin gültig. Die Erholungsbewegung der letzten Tage war flach und wenig überzeugend. Wir rechnen mit einer weiteren Abwärtsbewegung. Mehr Klarheit wird sich nach der Veröffentlichung der Inflationsberichte aus Großbritannien und den USA ergeben. Bis dahin bleibt der Ausblick für das Pfund durch haushaltspolitische Bedenken, begrenztes Wachstumspotenzial und verschlechterte Stimmung beeinträchtigt.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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