Der Veranstaltungskalender in Neuseeland war in der letzten Woche leer; es gab keine neuen Daten, die den Ausblick für den Wechselkurs des Kiwi oder mögliche Anpassungen der zukünftigen Maßnahmen der Reserve Bank of New Zealand verändern könnten. Es besteht ein Risiko für ein erneutes Inflationswachstum, nachdem diese im dritten Quartal von 2,7 % im Jahresvergleich auf 3,0 % gestiegen ist. Die Prognosen für das vierte Quartal sind jedoch recht moderat, wobei die ANZ Bank einen Rückgang von 3,0 % auf 2,9 % im Jahresvergleich erwartet, und die RBNZ sieht keine Notwendigkeit für zusätzliche Anpassungen.
Aus der Perspektive der wirtschaftlichen Erholung Neuseelands nach einer langen Krise, die unter anderem zu negativen BIP-Zahlen über fünf aufeinanderfolgende Quartale geführt hat, gibt es einen positiven Trend im Außenhandel. Die Importe haben sich stabilisiert, die Exporte wachsen, insbesondere im letzten Jahr, was im September zu einem Überschuss von 400 Millionen NZD geführt hat, dem höchsten Wert seit 2020.

Die Importe bleiben schwach aufgrund einer schwachen Binnennachfrage. Die RBNZ wird ihre geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen fortsetzen, um die Wirtschaft wieder zu beleben, wird dabei jedoch voraussichtlich keine Eile an den Tag legen, da die Inflationslage noch unklar ist — selbst Verbesserungen in den Prognosen für das vierte Quartal bedürfen einer Bestätigung. Analysten von regionalen Banken wie ANZ und BNZ glauben, dass die RBNZ den Zinssatz im November nur um 25 Basispunkte senken wird und auf neue Daten wartet.
Insgesamt stellen wir fest, dass die Märkte die erwartete Zinssenkung im November bereits eingepreist haben und die allgemeine wirtschaftliche Schwäche es dem Kiwi nicht erlaubt, an Stärke zu gewinnen. Erst nach Veröffentlichung neuer Daten kann die Prognose überarbeitet werden.
Der berechnete Preis bleibt unter dem langfristigen Durchschnitt, und es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Aufwärtsumkehr.

NZD/USD korrigiert sich nach oben von dem am 14. Oktober erreichten Tiefststand bei 0,5677, jedoch ist der Anstieg recht schwach, da der Kiwi nicht einmal das technische Niveau von 0,5780 (23,6% Rückzug des Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte) erreicht hat, und die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Wachstums gering ist. Wir erwarten, dass der Rückgang nach Abschluss der Korrektur wieder aufgenommen wird, insbesondere wenn die weltweite Risikobereitschaft weiter abnimmt. Ein positiver Impuls könnte aus einem erfolgreichen Abschluss der Handelsverhandlungen zwischen den USA und China kommen. Allerdings schätzen wir die Wahrscheinlichkeit, dass die Parteien zu einer Kompromisslösung gelangen, als gering ein, da die Unterschiede in ihren Ansätzen grundlegend sind und jede potenzielle Vereinbarung bestenfalls begrenzt im Umfang wäre.
